GUT BETREUTE KINDER *BESSER MOTIVIERTE MITARBEITER

Pflegepolitik

Eltern in Deutschland haben Anspruch auf einen Betreuungsplatz für ihre Kinder. Die Probleme bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf bestehen trotzdem weiter: Zum einen ist das Angebot an Kita plätzen nach wie vor zu gering. Zum anderen stellen die unflexiblen Betreuungszeiten eine Belastung dar, weil sie die Bedürfnisse berufs tätiger Eltern zu wenig berück sichtigen.

BETREUUNGSANGEBOTEN FEHLT FLEXIBILITÄT


Oftmals sind Mütter und Väter genötigt, ihren Job um das Problem der Kinderbetreuung herum zu organisieren. Das bedeutet Stress für alle Beteiligten und führt zu Unzufriedenheit, weil Eltern weder ihrer Familienrolle noch der als Arbeitnehmer wunschgemäß gerecht werden können.

Umgekehrt schränken die Betreuungsengpässe Unternehmen ein, wenn es um die Planung und Koordination betrieblicher Prozesse geht. In Kliniken und Pflegeeinrichtungen verschärft sich diese Problematik zusätzlich. Da hier Dienste rund um die Uhr notwendig sind, arbeiten Mitarbeiter im Schichtbetrieb. Das lässt sich besonders schwer mit üblichen Öffnungszeiten von KITAs vereinbaren und stellt berufstätige Eltern vor eine große Herausforderung bei der Kinderbetreuung. Vor allem junge Familien, in denen beide Eltern arbeiten oder Alleinerziehende können so nur schwer ihren Alltag bewältigen.

»FÜR UNS ALS FAMILIE IST DIE BETRIEBSEIGENE KITA VON ESSENZIELLER BEDEUTUNG. WIR HABEN DIE MÖGLICHKEIT, UNSERE TOCHTER ORTSNAH NEBEN DER KLINIK UNTERZUBRINGEN. MEIN MANN KANN KURZERHAND DIE 50 METER IN DIE KITA EILEN UND IST IM NOTFALL DA. DAS IST EINE GROSSE BERUHIGUNG. UND AUCH DIE ÖFFNUNGSZEITEN SIND NATÜRLICH EINE GEWALTIGE HILFE, GERADE WEGEN DEN UNÜBLICHEN ARBEITSZEITEN, DIE WIR BEIDE HABEN.« Mutter von Amali

UNTERNEHMEN ERGREIFEN INITIATIVE, DIENSTLEISTER REAGIEREN


Weil für Eltern und Unternehmen eine gewisse Flexibilität unverzichtbar ist, setzten Arbeitgeber zunehmend auf Selbsthilfe. So erkannte auch das Bundeswehrkrankenhaus (BWK) in Ulm die Notwendigkeit einer kreativen Lösung und eröffnete eine betriebseigene Kindertagesstätte. Bei der Umsetzung beauftragte die Klinik ihren langjährigen Dienstleistungspartner, der dort bereits seit 1979 Services wie die OP-Reinigung oder Bettenaufbereitung erbringt. Denn auch der internationale Anbieter von „Quality of Life Services“ nahm die stetig steigende Nachfrage für Kinderbetreuung wahr und reagierte mit der Ausweitung seines Leistungsangebots. „Erfolgreich im Beruf und mit Freude Eltern sein“, lautet das erklärte Ziel der Konzepte für Kinderbetreuung. Mit ihnen schafft der Dienstleister die nötigen Rahmenbedingungen, um Familien zu mehr Flexibilität und Unternehmen zu zufriedeneren Mitarbeitern zu verhelfen.

NEUER RAUM FÜR KINDER, MEHR FREIRAUM FÜR ELTERN

Im Herbst 2015 eröffnete das Bundeswehrkrankenhaus die KITA „Villa SanIgel“, die insgesamt 50 Plätze für Mitarbeiterkinder bereitstellt – davon 30 für die Kleinen im Alter zwischen zehn Wochen und drei Jahren sowie 20 für Drei- bis Sechsjährige.

Mit Öffnungszeiten von 6:00 Uhr bis 21.00 Uhr geht man dort speziell auf die Anforderungen der Krankenhausmitarbeiter ein. Zudem können Eltern ihre Kinder stressfrei auf dem Gelände der Klinik in vertrauensvolle Hände geben und nach Dienstschluss ohne zeitraubende Umwege wieder abholen. Mit dem betriebseigenen Betreuungsangebot möchte das Krankenhaus als Arbeitgeber einen wirkungsvollen Beitrag zur Förderung und Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf leisten.


„Wir wollen unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen intensiv dabei unterstützen, ihren Beruf und das Elternsein bestmöglich zu vereinbaren. Die betriebseigene KITA mit flexiblen Öffnungszeiten ist dabei ein wichtiger Schritt, die Lebensqualität unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nachhaltig zu verbessern“, freut sich der Generalarzt Dr. med. Ralf Hofmann über die Eigeninitiative seines Bundeswehrkrankenhauses.

»Im Wettbewerb um die besten Talente und die langfristige Motivation und Bindung von Mitarbeitern, sind Kinderbetreuungsangebote durch den Arbeitgeber ein schlagkräftiges Argument. Die Sicherheit, einen KITA-Platz zu haben und die Gewissheit, dass sich der Nachwuchs in einer betriebsnahen Betreuung befindet, lässt Eltern früher beruhigt an den Arbeitsplatz zurückkehren und erspart ihnen darüber hinaus zeitraubende Wege vor und nach dem Job.« Adrienne Axler, CEO Sodexo Deutschland

EIN GEWINN FÜR BEIDE SEITEN


Schnell zeigen sich die Vorteile für alle Beteiligten. Die Eltern arbeiten spürbar entspannter und produktiver mit dem Wissen, dass die Kinder verantwortungsvoll betreut werden. Zudem bringt die örtliche Nähe der KITA wesentlich weniger Stress und Zeitverlust mit sich.


Das Bundeswehrkrankenhaus wiederum profitiert von höherer Flexibilität in der Planung, weniger Fehlzeiten und dem schnelleren Wiedereinstieg der Eltern. Des Weiteren konnte sich das Unternehmen mit der neuen Kindertagesstätte als attraktiver Arbeitgeber in Ulm positionieren und damit Vorteile im verschärften Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte verschaffen. Familienfreundlichkeit und Chancengleichheit stärken darüber hinaus die Loyalität der bestehenden Mitarbeiter, die sich eine Balance zwischen Familie und Beruf wünschen, und reduzieren so die Fluktuationsrate.

»OHNE DIE EINRICHTUNG KÖNNTEN MEINE FRAU UND ICH GAR NICHT VOLLZEIT ARBEITEN. EINER VON UNS MÜSSTE MINDESTENS NUR 50 ODER 75 PROZENT BERUFSTÄTIG SEIN.« Vater von Elias und Noah

»DIE KINDER ERFAHREN IN EINER LIEBEVOLL VORBEREITETEN UM GEBUNG EINE VIELFALT AN SPIELANGEBOTEN, SO DASS SICH JEDES KIND EINZIGARTIG BEI UNS ENTWICKELN KANN UND SEINE EIGENE PERSÖNLICHKEIT ENTDECKT.« Barbara Burkhardt, Leiterin der KITA VillaSanIgel

TEXT: JEANNINE HABERICH

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