PFLEGE 2.0

Die Digitalisierung ist ein Megatrend, der nicht erst in einem Jahrzehnt beginnt, sondern bereits heute die meisten Lebensbereiche beeinflusst. Nehmen wir ein Beispiel: Schon heute kennen wir verschiedene Fahrerassistenzsysteme (z. B. Navigationsgeräte, Spurhalteassistent), die mit Hilfe digitaler Informationen, Autofahrern ihre Arbeit erleichtern bzw. das Fahren sicherer machen. In Kalifornien fahren bereits die ersten Autos, die komplett autonom – also ohne Fahrer – ihren Weg zum Ziel finden.
Anders als die Automobilindustrie kämpft die Pflege seit einiger Zeit damit, ausreichend Nachwuchs für ihre Berufsgruppe zu finden. Gründe hierfür liegen u.a. in der geringeren Vergütung und den weniger attraktiven Arbeitsbedingungen (z. B. Nacht- und Wochenendarbeit). Personalstellen in Krankenhäusern, Rehakliniken, Heimen und ambulanten Pflegediensten bleiben unbesetzt. Da die Patientenzahlen und die Pflegebedürftigkeit der Patienten steigen, haben wir hier bereits heute eine Herausforderung von gesellschaftlicher Relevanz. Auch wenn es naheliegend scheint, die Lösung für dieses Problem wird wahrscheinlich nicht die Umschulung der in der Automobil- und Transportindustrie zukünftig freigesetzten Arbeitskräfte darstellen.

Die Pflege gehört dazu!

MEHR LUST AUF DEN DIGITALEN WANDEL
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn nutzte seine Eröffnungsrede erneut für den eindringlichen Appell, bei der Entwicklung digitaler Gesundheitslösungen mehr Tempo aufzunehmen und den Erfolg beim Thema Digital Health nicht anderen Ländern zu überlassen: »Wir müssen Lust auf den digitalen Wandel haben. Die Alternative ist nicht, ob es passiert oder nicht, sondern ob wir es gestalten oder erleiden.«
Das gilt auch und ganz besonders für die Pflege im Gesundheitswesen, deren Bedeutung für eine ganz-heitliche Gesundheitsversorgung essenziell ist – nicht zuletzt wegen der aktuellen demographischen Entwicklung. Gleichzeitig sind Personalmangel und knappe Ressourcen nirgendwo so deutlich spürbar wie in der Pflege – ob ambulant, in der Langzeitpflege oder im Krankenhaus.

DER NEUBEGINN MODERNER PFLEGE

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ, PRÄDIKTION, ROBOTIK

Der Beruf der professionellen Pflege befindet sich in einer kaum absehbaren Krise. Der demografische Wandel und unattraktive Rahmenbedingungen verursachen einen zunehmenden Pflegefachkräftemangel. Ein innovativer und moderner Neubeginn zur Gestaltung eines ansprechenden Arbeitsumfeldes ist unvermeidbar, wenn der Beruf künftig wieder an Attraktivität gewinnen soll. Eines ist aber klar, wie bisher kann es nicht weitergehen. Und so hat die Politik den Ball bereits im vergangenen Jahr aufgenommen. Nun sind aber auch die Entscheider der Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen gefragt, ein modernes Arbeitsumfeld gestalten zu wollen und die Wege dahin zu bereiten.